Littering – unangenehm unvergänglich
In Basel-Stadt werden pro Jahr 500 Tonnen Abfall im öffentlichen Raum fallen- oder liegengelassen – also nicht ordnungsgemäss in den 1700 Abfallbehältern oder Bebbisäcken entsorgt. Die Reinigung der öffentlichen Flächen von diesem achtlos weggeworfenen Abfall (Littering) kostet die Stadt bzw. uns Steuerzahlende rund 21 Mio. Franken.
Das Geld ist dann mal weg – der «Litter» aber noch lange nicht. Wenn nämlich der eine oder andere Zigarettenstummel oder eine Plastikhülle der Zigarettenschachteln liegenbleibt, dann braucht es bei Plastikfolie 30–40 Jahre, bis sie zersetzt ist, beim Zigarettenstummel ca. 15 Jahre und bei einem Kaugummi mal eben 5 Jahre. Es dauert also einige Zeit, bis der Abfall vergeht… In Zeiten von Corona mit mehr Take-away-Verzehr verschärfte sich die Lage noch. Denn trotz der umtriebigen Reinigung durch Stadtgärtnerei und Stadtreinigung bleibt auf unseren Grünflächen doch einiges liegen oder die Abfalleimer sind verstopft durch verkantete Pizzaschachteln. Da der Abfall auf dem Matthäusplatz den Anwohnenden sauer aufgestossen ist, luden wir vom Stadtteilsekretariat das Strassentheater «Litter Lemons» ein. An einem Nachmittag im August stellte es pantomimisch Littering in den Mittelpunkt – die Fakten und unser Verhalten. «52% des gelitterten Abfalls stammt von Getränkeverpackungen und Take-away-Produkten.» Autsch – wohin bloss mit der Pizzaschachtel, oder gehts auch ohne? Die zumeist kleinen Gäste fanden die Litter Lemons «super»!
Auf der Erlenmatt dagegen haben die Leute den Abfall selbst mit der Zange aufgenommen. Regelmässig im September ruft die IG Saubere Umwelt dazu auf, in der eigenen Nachbarschaft aufzuräumen. Anlass für uns vom Stadtteilsekretariat Kleinbasel, einen Clean-Up-Day auf der Erlenmatt anzuregen. Die Ambassadoren Erlenmatt West riefen daraufhin zum Grossputz auf. An zwei Tagen haben einige Bewohnende der Erlenmatt mit viel Schwung kurzerhand den störenden Müll gesammelt und entsorgt. Obwohl zwischen den beiden Aktionen nur 12 Stunden lagen, kam jedes Mal einiges zusammen.
Heike Oldörp/Stadtteilsekretariat Kleinbasel
(Fotos H. Oldörp, STS KB)