30 Jahre mozaik
am 25. 9. 2021:
die Begrüssung und etwas Musik,
die Geschichte
und ein Redebeitrag von Regierungspräsident Beat Jans
Titelseiten einiger QuK und mozaikausgaben
aus der Ausstellung von Nadia Stöcklin
Hier ein paar fotografische Eindrücke der 30 Jahr Feier von Andrea Giovanni Käppeli:
Aus der Geschichte Mozaik
Wie entstand die Quartierzeitung, Redebeitrag 2019 von Ruedi Bachmann
Das Untere Kleinbasel galt seit jeher nicht als privilegierter Stadtteil. Mit dem Wegzug Vieler, die es sich leisten konnten, ins sogenannt Grüne der Agglomeration nahm ab 1965 der Autoverkehr zwischen den Arbeitsplätzen in Basel Nord und den ausserkantonalen Wohnorten zu. Auch wurden Häuser vernachlässigt, da sie dann durch grössere Neubauten ersetzt werden konnten. Dies machte viele Quartiere unwohnlich. Doch gleichzeitig waren die Altbauten von jungen Leuten bezogen worden, die an relativ günstigen Mieten und einem unkonventionellen Umfeld Gefallen fanden.
Als nach 1974 die Aufwertungsspekulation zusammenbrach, konnten viele Häuser in Basel-Nord von ihren Bewohnern gemeinsam selber gekauft und sanft renoviert werden. Geglückte Beispiele bewogen die Bewohnenden anderer Häuser, mit guter Beratung und billigem Kredit das Gleiche zu tun. Nach der Sanierung all dieser Häuser engagierten sich die erstarkten Bewohnenden für ihr neu gewonnenes Umfeld und suchten es zu erhalten und zu verbessern. Viele Gruppen von neuen Hausbesitzenden lancierten gemeinsam Vorstösse. Damit diese erfolgreicher wurden, trafen sie sich zur Verbreiterung der Basis ab 1980 im Bäizli an der Bärenfelserstrasse 36. Dann kam das «annus horribilis», das schreckliche Jahr 1986.
Damals verhinderten breite Bevölkerungskreise den Baubeginn eines Atomkraftwerks in Kaiseraugst (AG) durch intensive Demonstrationen. Am 26. April ereignete sich die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, die ganz Europa mit einer radioaktiv strahlenden Wolke überzog. Kurz danach, am 1. November, schockte der Chemiebrand in Schweizerhalle mit Sirenenalarm und beissemdem Rauch. Im geröteten Rhein trieben an den verstörten Einwohnern tausende Fischleichen vorbei, die durch Löschwasser vergiftet waren.
Daraufhin entstanden viele Organisationen, wie «Aktion Selbstschutz» oder «Oekostadt Basel» und drängten die Regierung, die Zukunft zu planen. Zukunftwerkstätten in 12 Quartieren wurden durchgeführt und veröffentlichten Zukunftsprojekte, wovon eines, eine «Quartierkontaktstelle für Stadtökologie» 1989 eingerichtet werden konnte. Erstes Projekt des Stellenleiters Walter Schöpfer war die «Quartierzeitung unteres Kleinbasel» (QuK), die seit 1992 vierteljährlich im Postkreis 4057 dank viel Freiwilligenarbeit verteilt wird. Heute hat das 2000 in mozaik umbenannte, von Anfang an vielsprachige Blatt eine Auflage von 20'000 Stück und konnte viele gute Projekte im Quartier auf den Weg bringen. Wir freuen uns, den 25. Geburtstag mit vielen neuen Ideen und Projekten feiern zu können.
Quartierzeitung Mozaik
Die Quartierzeitung Mozaik und ihre viersprachige Website mozaikzeitung.ch sind im unteren Kleinbasel (Postkreis 4057) wohleingeführte Institutionen, die einheimischen aber auch zugezogenen, fremdsprachigen Menschen eine Möglichkeit gibt, sich über das Quartier und das Leben in Basel zu informieren. Die Zeitung erscheint vier Mal im Jahr mit einer Auflage von 22'000 in den Sprachen Türkisch, Deutsch, Englisch und Albanisch. Auch wird immer wieder das Angebot propagiert, sich für die Zeitung (oder in anderen Vereinen) zu engagieren und so erste Schritte zur Integration im Quartier zu machen.
mozaik deckt publizistisch hauptsächlich das soziale Segment des Quartierlebens ab. Die Zeitung ist in einen Schwerpunkt- und Aktuell-Teil gegliedert, bringt jedes Mal fünf Sprachen-Seiten in den genannten und weiteren Sprachen, bietet einen Quartierkalender und eine Liste über wichtige Institutionen in 4057 Basel. Sie ist ein wichtiger Akteur, wenn es darum geht, Menschen im Kleinbasel zu integrieren.
Hier ein paar Fotos aus dem Archiv: